„Für mich ist das Leben als Diakonisse ein Privileg. So kann ich Jesus und anderen Menschen dienen. Das ist mein Auftrag.“

Schwester Christina Kuhlmann

Diakonisse – der andere Lebensstil

Wer sind wir?

Marburger Diakonissenhaus Hebron – Gemeinsam glauben, leben, dienen.

Wir sind eine Gemeinschaft von Frauen, die aus tiefster Überzeugung Jesus Christus nachfolgen. Unsere Berufung als Diakonissen ins Marburger Diakonissenhaus Hebron prägt unser Leben – im Glauben, im Dienst und in der Gemeinschaft. Seit 1908 leben wir nach dem Motto: gemeinsam glauben, leben, dienen. Durch Gebet, Bibelstudium und Gottesdienst schöpfen wir Kraft, um unseren Glauben in Wort und Tat weiterzugeben. In gegenseitiger Wertschätzung und Verbundenheit unterstützen wir einander – in aktiven Dienstjahren ebenso wie im Ruhestand.

Unsere gelebte Nachfolge zeigt sich unter anderem auch in Ehelosigkeit, der Gütergemeinschaft und im Tragen der Diakonissentracht als Zeichen unserer Zugehörigkeit zu Christus und zu unserer Schwesternschaft. Mit vielen engagierten Mitarbeitenden wirken wir in sozialen, diakonischen und missionarischen Aufgabenfeldern. Unser Glaube ist lebendig und erfahrbar – für uns selbst und für die Menschen, denen wir dienen. Lassen Sie sich inspirieren!

Wer unsere Schwesternschaft kennenlernt, stößt schnell auf die besonderen Kennzeichen dieser Lebensform:

Was uns verbindet und trägt

Frei sein für Gott und den Nächsten

Der Glaube an Jesus Christus

Wir sind nach Herkunft, Lebensgeschichte, Alter und Erfahrung sehr verschieden. Doch jede von uns kann erzählen, wie sie Jesus Christus kennen und lieben gelernt hat. Ihm haben wir unser Leben anvertraut. Er ist unser Herr. An ihn glauben wir. Ihn wollen wir loben und ehren und seinen Willen tun. Wir lesen allein und gemeinsam die Bibel. Wir hören auf Gottes Wort in Gottesdiensten und Andachten, Abendmahlsfeiern und biblischen Einkehrwochen. Wir beten miteinander und füreinander. Jesus Christus verbindet uns und befreit uns zum gemeinsamen Glauben, Leben und Dienen.

Die Berufung

Jesus Christus führt die, die an ihn glauben, unterschiedliche Wege. Wir haben verstanden, dass er uns als Diakonissen im Marburger Diakonissenhaus Hebron haben will. Seine Berufung in diese Form der Nachfolge verbindet uns.

Das gemeinsame Ziel

„Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4). Dieses Ziel verbindet und motiviert uns, Gott und den Nächsten zu dienen und die gute Nachricht von Jesus Christus weiterzusagen.

Wie wir leben

Diakonisse sein

Als Diakonissen teilen wir das Leben miteinander: Wir lachen und weinen, essen und feiern, streiten und versöhnen uns. Wir ergänzen uns mit unseren Gaben und respektieren unsere Grenzen. Wir bitten Jesus und einander um Vergebung und gewähren sie einander. Bis zum Lebensende stehen wir zueinander und begleiten einander.

Das Diakonissenhaus

Das Diakonissenhaus ist für uns Heimat, geistliches Zentrum und Sendungsort. Es ist zugleich Sitz und Verwaltungszentrale der Schwesternschaft.

Dienst

In der Regel arbeiten wir in unseren erlernten Berufen im Mutterhaus oder in anderen Einrichtungen und Diensten. Wir wollen dabei die Liebe von Jesus Christus transparent machen und Menschen zum Glauben an ihn einladen.

Gehorsam

Gemeinsam mit der Leitung unserer Schwesternschaft fragen wir nach Gottes Willen im Blick auf unsere Einsatzbereiche. Dabei beziehen wir die persönlichen Gaben und Neigungen sowie die erworbenen Kompetenzen ein.

Ehelosigkeit

Wir leben ehelos und enthaltsam, weil wir frei für Gott und unsere Mitmenschen sein wollen. In der Bibel erklärt Jesus, dass es Menschen gibt, die „sich selbst die Ehe verwehrt haben, weil sie sich ganz der neuen Wirklichkeit Gottes widmen wollen.“ (Matthäus 19,12). Diesen Lebensstil praktizieren wir.

Gemeinsame Kasse

Freiwillig haben wir uns dazu entschieden, aus einer gemeinsamen Kasse zu leben: Aus unseren Einnahmen finanzieren wir unsere Versorgung sowie missionarisch-diakonische Aufgaben. Jede von uns erhält Taschengeld zur persönlichen Verfügung. Wir haben, was wir brauchen und oft mehr als das.

Tracht

Wir tragen Tracht – Diakonissenkleid und Haube – und bringen damit zum Ausdruck, dass wir zu Jesus Christus und zueinander gehören. Oft kommen wir durch die Tracht mit Menschen ins Gespräch über den Glauben.

Ruhestand

Wenn wir die Regelaltersgrenze erreichen, entscheiden wir gemeinsam mit der Mutterhaus-Leitung, wie sich der weitere Weg gestaltet: Ob und in welchem Umfang wir weiterarbeiten, eine andere Aufgabe übernehmen oder unseren Gaben und Kräften entsprechend gemeinsam den Ruhestand – wir sagen Feierabend – in unsrer Schwesternschaft oder außerhalb gestalten. Wir bleiben lebenslang eingebunden in diese für uns gültige Form der Nachfolge Jesu Christi. Wir begleiten einander auch im Sterben – voll Hoffnung auf die Auferstehung und das Leben bei Jesus Christus.

Was wir tun

Wir arbeiten gemeinsam mit vielen Mitarbeitenden in unseren erlernten Berufen in verschiedenen Einrichtungen und in unserem Diakonissenhaus. Wir verstehen uns als Dienstgemeinschaft: Wir alle haben Anteil an dem, was geschieht; auf unterschiedliche Weise tragen wir dazu bei durch unsere Gaben, unser Gebet und unser Leben. Zudem bieten wir Menschen mit unterschiedlichen Berufen einen attraktiven Arbeitsplatz.

Wir laden Frauen ein, eine Woche mit uns Glauben, Leben und Dienen zu teilen.

In unserem Tagungs- und Begegnungszentrum Sonneck heißen wir Menschen aller Generationen willkommen. Wir schaffen Raum dafür, dass sie einander und Gott begegnen können und Impulse für ihren Glauben und ihr Leben erhalten.

In der Hebrongemeinde feiern wir Jesus Christus in unserer Mitte. Wir hören auf sein Wort und ermutigen zum Glauben an ihn. Wir achten aufeinander und unterstützen einander. Zu unseren Veranstaltungen laden wir herzlich ein.

Ab Ende 2025 öffnen wir unser Diakonissenhaus für Menschen, die bei uns wohnen, ihren Glauben leben und sich mit ihren Gaben und Fähigkeiten im Lebenspark-Marburg einbringen möchten.

Ab 2025 ermöglichen wir Menschen mit Pflegegrad, mit unseren Feierabendschwestern im Feierabendhaus zu wohnen und von einem mobilen Pflegedienst versorgt zu werden.

Wo wir arbeiten

Hier arbeiten Schwestern außerhalb des Diakonissenhauses:

  • Tagungs- und Begegnungszentrum Sonneck (Programmverantwortung / Coaching / Beratung)
  • DGD Diakonie-Krankenhaus Wehrda gGmbH (Stationsassistentin, Seelsorge)
  • Universitätsklinik Frankfurt-Krankenhaus Sachsenhausen (Care Nurse, Seelsorge)
  • Diakonisches Aus- und Fortbildungs-Zentrum für Altenarbeit Hofgeismar (Dipl.-Pflegepädagogin)
  • Landeskirchliche Gemeinschaft Haus Gotteshilfe, Berlin-Neukölln (Gemeinschafts- und Seniorenarbeit / missionarische Arbeit mit Persern)
  • Francke-Buchhandlung, Marburg (Buchhändlerin)
  • Zentrale des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes e.V., Marburg (Mit-Geschäftsführerin einer Versorgungshilfskasse, Bereich Renten / Invalidität)
  • Martin-Haug-Stift, Freudenstadt (Alltagsbegleiterin)

Hier arbeiten Schwestern innerhalb des Diakonissenhauses:

  • Leitung des Diakonissenhauses
  • Buchhaltung
  • Statistik
  • Rezeption
  • Hauswirtschaft
  • Garten und Imkerei
  • Unterstützung von Feierabendschwestern
  • Hebrongemeinde

Das Marburger Diakonissenhaus Hebron

Heimat, Arbeitsplatz und Ort des ehrenamtlichen Engagements

Für uns Diakonissen ist das Diakonissenhaus Heimat, geistliches Zentrum und Sendungsort. Sofern wir nicht außerhalb des Hauses wohnen, bringen wir uns hier mit ihren Gaben und Fähigkeiten ein und machen es zu einem lebenswerten Zuhause und zu einem Ort des Gebets.

Da die meisten Diakonissen im vorgerückten Alter sind und nicht mehr alles selbst tun können gibt es viele Menschen, die im Diakonissenhaus ihren Arbeitsplatz gefunden haben, oder sich mit ihren Gaben, ihrer Zeit und ihrer Kraft ehrenamtlich einsetzen.

„Über 50 Jahre habe ich in der Wäscherei gearbeitet – hinter der Wäsche habe ich immer die Menschen gesehen, die ich durch meinen Dienst unterstützt und denen ich Freiräume für andere Aufgaben ermöglicht habe. Heute bin ich dankbar, dass es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt, die mich unterstützen.“

Schwester Ruth Hadem, Marburger Diakonissenhaus Hebron

Lebenspark – Mehr als Wohnen. Frieder Trommer, Vorstandsvorsitzender DGD e.V,

Warum bin ich Diakonisse?

DGD Netzwerk - Schwester Erika Born Marburg
„Ob ich es je bereut habe? Nein, denn Diakonisse zu werden war von Anfang an ein Geschenk Gottes an mich.“

Warum bin ich Diakonisse? Den Anfang machte die Erfahrung, dass Gott mit mir zu tun haben will. In einer Veranstaltung für Teenies hörte ich zum ersten Mal davon und war beeindruckt. Ja, das wollte ich erfahren. Aber es dauerte noch ein ganzes Jahr, in dem ich nach Sinn und Erfüllung suchte, bevor das für mich greifbar wurde. Wieder war es in einer Veranstaltung für Teenies. Während eines biblischen Impulses war es mir, als würde Jesus mich persönlich ansprechen und fragen: „Willst du nicht mit mir leben?“ Was wollte ich lieber? Und so antwortete ich in meinem Herzen mit einem Ja. Und so selbstverständlich, wie ich ihm da geantwortet hatte, redete ich weiter mit ihm über viele Dinge in meinem Alltag.

Erst mit der Zeit begriff ich, was mir geschenkt worden war. Ich war im Gespräch mit meinem Gott, dem Schöpfer, und er mit mir und das bis heute. Diakonisse zu werden war von Anfang an ein Geschenk Gottes an mich. Ich weiß mich zu diesen Menschen, zu diesem Lebensstil und in diese Strukturen geführt. Hier will ich meine Verantwortung als Christin wahrnehmen. Konkret war das für mich überwiegend mit Tätigkeiten im Bereich der Seelsorge und Verkündigung verbunden und zwar in unserem Tagungs- und Begegnungszentrum sowie in der Schwesternschaft.

Daneben engagiere ich mich bis heute für unsere brasilianische Diakoniegemeinschaft, imkere und arbeite im Garten mit, mein Beitrag zum guten Umgang mit der Schöpfung.

Ob ich es je bereut habe? Nein, denn mit Jesus leben und mit ihm per du sein, ist das Größte, das ich kenne.

Schwester Christine Muhr, Marburger Diakonissenhaus Hebron

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